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28. August 2025
Du betreibst eine E-Commerce-Marke und überlegst, stationär zu verkaufen? Oder du hast schon ein oder mehrere Läden und willst dein altes Kassensystem ersetzen – weg von einer isolierten Lösung, hin zu einer Plattform, die Online- und Offline-Verkauf nahtlos verbindet?
Die gute Nachricht: Mit Shopify POS lässt sich das nahtlos umsetzen. Aber: Es muss zum Business passen. Shopify POS ist kein Kassensystem für jeden Anwendungsfall – aber ein echt gutes, wenn man es richtig einsetzt.
In diesem Artikel zeigen wir dir, für welche Branchen und Szenarien sich Shopify POS besonders gut eignet, wo die Grenzen liegen und was du bei deiner Entscheidung unbedingt bedenken solltest.
Was ist Shopify POS – kurz zusammengefasst
Shopify POS (Point of Sale) ist das Kassensystem von Shopify, das sich nahtlos mit deinem Online-Shop verbindet. Du kannst damit Produkte offline verkaufen – und trotzdem alle Bestände, Kundendaten, Umsätze und Berichte zentral verwalten. Der Clou: Keine doppelten Daten, keine manuelle Nachpflege – ein System für alles.
Mehr zu den Grundlagen findest du in unserem Artikel: Was ist Shopify POS.
Shopify POS: Für Branchen lohnt es sich?
#1 Pop-up-Stores
Ideal für temporäre Verkaufsflächen – etwa für eine Produkteinführung, eine neue Kollektion oder ein Event.
- Schneller Start: Produkte aus dem Online-Shop lassen sich sofort für den POS freigeben
- Kein Risiko: Bestände synchronisieren sich in Echtzeit – online und offline
- Minimales Setup: Tablet + POS-App + Kartenleser reichen oft aus
Alle Details, welche Hardware du wirklich brauchst, findest du in unserem Guide zur Shopify POS Hardware.
#2 Multi-Stores
Shopify POS spielt seine Stärken aus, wenn du mehrere Standorte zentral steuern willst. Du kannst mehrere Standorte zentral verwalten, Mitarbeitende mit individuellen Rechten ausstatten und kanalübergreifende Loyalty-Programme anbieten.
- Nahtloses Kundenerlebnis: Online gekaufte Produkte können im Store retourniert werden, Gutscheine kanalübergreifend eingelöst
- Zentrale Steuerung: Alle Standorte, Kund:innen, Inventar – ein Backend
- Besonders spannend für wachsende D2C-Marken, die lokal präsent sein wollen
#3 Messen und Events
Shopify POS ist für den mobilen Einsatz gemacht. Ob Fashion, Beauty oder Food – wer seine Produkte auf Messen, Festivals oder Events verkauft, profitiert von der mobilen Lösung. Du brauchst kein komplexes Setup: Ein iPad, ein Kartenleser – und schon läuft dein Verkauf live und in Sync mit deinem Lager.
- Offline kassieren: Du kannst selbst bei instabiler Internetverbindung offline kassieren.
- Kundendaten erfassen: Kundendaten für deine E-Mail-Liste oder CRM-Strategie erfasst du direkt vor Ort.
- Kein Abend-Overload: Alles wird in Echtzeit synchronisiert – kein Nachpflegen
#4 Showroom
Optimal für erklärungsbedürftige Produkte oder beratungsintensive Verkäufe: Du kannst Kund:innen Produkte zeigen, Beratungsgespräche führen und den Kauf direkt vor Ort abschließen. Gleichzeitig läuft die Bestellung über dein Online-Backend, das Lager versendet und dein Team bleibt flexibel. Das eignet sich besonders gut für Bereiche wie Interior, Technik, Luxusartikel oder Fitnessprodukte, die eine Fachberatung voraussetzen.
#5 Special Case: Cafés
Shopify POS kann auch für hybride Konzepte funktionieren – vor allem dann, wenn du nicht nur Kaffee und Cappuccino, sondern auch eigene Produkte oder Merchandise verkaufst. Der Vorteil: Bestandsgeführte Artikel wie Merchandise lassen sich zusammen mit nicht bestandsgeführten Services aus einem einzigen System verkaufen.
Achtung: Sobald aber klassische Gastro-Funktionen gefragt sind – etwa Tischnummern, Teilzahlungen oder Küchenmonitoring – kommt das System an seine Grenzen. Dennoch: Wer hier kreativ denkt, kann Shopify POS als "Retail-Erweiterung" nutzen, nicht als vollwertiges Gastro-Tool.
Die Brücke zwischen online und offline
Shopify POS ist kein typisches Kassensystem. Es ist vor allem für Marken gemacht, die digital denken, aber physisch verkaufen wollen. Der größte Vorteil: Du brauchst keine zwei Systeme mehr. Alles, was du im Online-Shop aufsetzt – Produkte, Preise, Rabatte, Steuern, Kundendaten – kannst du auch offline nutzen. Das spart dir Zeit, vermeidet Fehler und sorgt für ein kanalübergreifendes Erlebnis.
- Deine Kund:innen sind online wie offline dieselben. Mit Shopify POS sammelst du alle Daten an einem Ort.
- Du kannst Retouren, Rabatte und Geschenkkarten kanalübergreifend managen.
- Dein Inventar ist immer aktuell – ob im Pop-up Store in Berlin oder online.
Klingt selbstverständlich? Ist es in vielen Systemen leider nicht. Shopify POS holt dich dort ab, wo du als Online-Marke stehst – und gibt dir Tools an die Hand, um offline clever zu skalieren.
Für wen ist Shopify POS nicht geeignet?
So flexibel das System ist – es gibt klare Grenzen:
- Klassische Gastronomie mit Tischservice: Dann wirst du vermutlich schnell Funktionen wie Tischpläne oder Küchendrucker vermissen. Hier solltest du lieber auf ein Gastro-Kassensystem setzen.
- Große, komplexe Sortimente: Dein Sortiment besteht aus zehntausenden SKUs, die tief im ERP verwurzelt sind? Dann kann es komplex werden und es kann sein, dass die Integration von Shopify POS nicht tief genug geht, um alle Bedarfe abzubilden.
Fazit
Shopify POS ist kein Kassensystem für jeden – aber ein Gamechanger für Marken, die aus dem E-Commerce kommen und stationär verkaufen wollen. Schnell eingerichtet, skalierbar, nutzerfreundlich.
Was funktioniert gut:
- Schnelle, einfache Kaufabwicklung
- Beratungsprozesse direkt am POS abschließen
- Mobiler Einsatz auf Events und Messen
- Zentrale Bestandsverwaltung für mehrere Standorte
- Integration mit dem Online-Shop
Was fehlt:
- Gastrofunktionen wie Tischnummern oder Split-Zahlungen
- Bestellmonitoring für Küche/Bar
Für viele moderne Konzepte reicht Shopify POS dennoch aus – vor allem, wenn du den Verkauf vereinfachen, Prozesse vereinheitlichen und Retail-Logik in den Vordergrund stellen willst.
Ob Shopify POS für dich passt, hängt von deinem Use Case ab. Mehr darüber erfährst du in unseren Services zu Shopify POS – oder schreib uns direkt.